Wie hoch ist eigentlich die Mikroplastikbelastung der Elbe? Wie wirkt sich die Elbvertiefung auf die Umwelt aus? Was für einzigartige Dinge gibt es am Elbufer zu entdecken? Werden die aktuellen Hochwasserschutzanlagen in Hamburg ausreichen, um die Stadt Hamburg vor Überflutung durch den steigenden Meereswasserspiegel und Starkregenereignisse zu schützen? Welche Stadtteile werden betroffen sein? Diese Fragen konnten wir bei unserer Naturforscherexpedition beantworten. Wussten Sie, dass Hamburg laut dem Klimareport für Hamburg das Pariser Klimaziel von 1,5 Grad Celsius bereits überschritten hat? – Aber von vorne… Am Dienstag, 28.09., haben wir uns um 8 Uhr an den Landungsbrücken mit Frau Schrick, die uns dieses Angebot im Rahmen des Begabtenförderungsprogrammes der IDEAI ermöglicht hatte, getroffen, mit dabei waren Arvin, Amanda, Amelia, Carla, Marlo, Laetitia, Leo, Lisa, Lennart und Lina aus der zehnten Klasse.
Von dort ging es dann per Fähre bis zum Anleger Rüschpark, wo wir am Elbufer eine kleine Frühstückspause machten; die Stimmung war super. Um 9:30 Uhr wurden wir freundlich empfangen und auf den Steg gelassen, auf dem neben sehr vielen anderen Schiffen das Forschungsschiff Aldebaran und ein weiteres Aufenthaltsschiff lagen. Dort bekamen wir eine kleine Einführung über die Aldebaran und den Lebensraum Elbe in Form von einem spannendem Vortrag des Besitzers der Aldebaran, Frank Schweikert, und einem Film. Nach einer Sicherheitseinführung ging es dann auch direkt aufs Schiff und aus dem Hafen. Während der Schifffahrt durften wir uns frei bewegen; wir haben einige Experimente gemacht, wobei wir mit einer Sonde verschiedene Werte im Wasser gemessen und mit einem Manta-Trawl 10 Minuten lang Mikroplastik und kleine Krebse gefischt haben. Die drei Crewmitglieder waren sehr nett, ließen uns auch steuern und haben uns die Kajüten und andere Einrichtungen des Schiffes gezeigt; außerdem waren sie für Fragen offen und haben uns alles ausführlich und spannend erklärt. Trotz hoher Wellen ist niemand über Bord gegangen und wir sind wieder heil und munter im Hafen angekommen. Dann durften wir unsere Mikroplastikwasserprobe unter dem Binokular betrachten und konnten dabei viel Mikroplastik, aber auch kleines Zooplankton erkennen. Nachdem wir unsere Proben mit Hilfe von Biologiestudierenden der Universität Hamburg untersucht und analysiert hatten, haben wir uns noch einen sehr informativen Vortrag über Korallen und deren Gefährdung von einer Biologiestudentin angehört. Am Ende haben wir uns mit den Studierenden über Klimaschutz und wichtige Themen, wie zum Beispiel die schlimmen Folgen der Elbvertiefung (durch den ansteigenden Wasserspiegel ist die Artenvielfalt an und in der Elbe bedroht und vom ausschließlich am Elbufer wachsenden Schierlings-Wasserfenchel), unterhalten. Um 14 Uhr sind wir alle zusammen wieder entspannt mit der Fähre zurückgefahren.
Der Tag war aufregend, äußerst interessant und wir haben alle viel Neues gelernt. Es war faszinierend zu sehen, wie die Wissenschaftler arbeiten und was die Elbe für ein spannender, wichtiger und erhaltenswürdiger Lebensraum ist. Die Praxiserfahrung ergänzte unseren Biologie- und Chemieunterricht in der 10. Klasse maßgeblich.
Einige Informationen zum Nach- und Weiterlesen:
Klimareport: Hamburg hat Klimaziel von 1,5 Grad schon gerissen (Stand: 23.09.2021 16:53 Uhr): https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Klimareport-Hamburg-hat-Klimaziel-von-15-Grad-schon-gerissen,klimareport124.html
Kenntnis hilft schützen - Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten: Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten - hamburg.de
Wege aus der Plastikkrise: https://exit-plastik.de/
UN-Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung: https://ozeandekade.org/